Konzert des Bezirksorchesters
22. Oktober 2023
„Hochkarätige Komponisten der Blasmusikszene - Operette, Marsch, Tongemälde, Filmmusik, originale Blasmusikkompositionen - Vulkanausbrüche, rhythmische Feuer, Nervenkitzel, tektonische Plattenverschiebungen, nordische Gelassenheit - rasende Finger, heißgespielte Lippen, angespannte Zwerchfelle und hochkonzentrierte Teilnehmer oder kurz Heißhunger auf zwei Stunden musikalisches Höchstniveau von 50 Musikern aus 15 Blaskapellen im Alter von 13 bis 57 Jahren.“ – dies alles versprach Bezirksschriftführer Uwe Kaipf zu Beginn seiner Moderation dem Publikum im vollbesetzten Dillinger Stadtsaal. Das Bezirksorchester das ASM-Musikbezirk 17 Dillingen/Donau gab zum Abschluss seiner zweiten Projektphase unter der musikalischen Leitung des ehemaligen ASM-Bundesdirigenten Elmar Vögel ein grandioses Konzert.
Es begann mit „Patria“ von Thiemo Kraas, einem langsamen, gesanglichen Stück, welches musikalisch die Heimatverbundenheit der Blasmusik zum Ausdruck brachte. Mit „Concerto d’Amore“ zeigten die Musiker ihre Interpretationsstärke gleich dreier Stilepochen – Barock, Pop und Jazz, die Komponist Jacob de Haan miteinander verwebt hatte. In der Arie „Vilia“ aus der Operette „Die lustige Witwe“ von Franz Lehr, bewies das Orchester Ausdrucksstärke, die liebliche Melodie von Alfred Reeds Arrangement dem Publikum näher zu bringen. Ebenfalls von Alfred Reed komponiert war die „Second Suite for Band“ – vier Sätze voller lateinamerikanischer Rhythmen. Ob Calypso, langsamer und ruhiger brasilianischer Tango, ein ausgelassenes Trinklied oder ein mexikanischer Stierkampf – das Bezirksorchester meisterte das Werk aus der Höchststufe souverän und bewies somit seine Klasse.
Nach der Pause eröffneten die Musiker die zweite Konzerthälfte mit dem stimmungsvollen Konzertmarsch „Sympatria“ von Thomas Asanger. Mit „At the Break of Gondwana“ entführte das Orchester das Publikum auf den gleichnamigen prähistorischen Kontinent. Die zahlreichen rhythmischen und klanglichen Wechsel forderten von den Musikern einiges ab. Doch wurden die bereits angekündigten Vulkanausbrüche und tektonische Plattenverschiebungen gut überstanden und endeten in einem grandiosen finalen Tongemälde. Nicht weniger stimmungsvoll wurde in „Mandalen Landscapes“ von Philip Sparke die wunderschöne Landschaft Norwegens mit ihren Fjorden von den Musikern interpretiert. Das „James Bond 007“ Arrangement von Johan de Mey bildete mit bekannten Melodien aus verschiedenen Filmen der Reihe um den Geheimagenten den krönenden Abschluss des Konzertprogramms. Nach großem Applaus mit stehenden Ovationen vom Publikum, spielten die Musiker als Zugabe die Märsche „Gallito“ und „O Vitinho“ beides arrangiert von Siegfried Rundel.
Bezirksvorsitzender Josef Werner Schneider konnte zahlreiche Ehrengäste begrüßen – unter anderem MdB Ulrich Lange und ASM-Verbandspräsident Franz Josef Pschierer. Das Konzert bildete sowohl den Abschluss des 50-jährigen Jubiläums des ASM-Musikbezirk 17 Dillingen/Donau als auch den Schlusspunkt der Dillinger Landkreis-Kulturtage. Darum betonte Schirmherr und Landrat Markus Müller in seiner Ansprache den wichtigen Stellenwert der Blasmusik in der Gesellschaft und die Klammer, die der ASM für diese und die Musikkapellen bilde.
Beim Bezirksorchester handelt es sich um ein Projektorchester, welches allen Musikern der Mitgliedskapellen des ASM-Musikbezirk 17 Dillingen/Donau als Fortbildungsmaßnahme und zum gemeinschaftlichen Austausch offen steht. Die Musikstücke wurden an vier Probentagen über das Jahre verteilt zusammen mit Elmar Vögel einstudiert. Bei einem derart erfolgreichen Konzert darf man sich wohl auf eine Fortsetzung mit weiteren Projektphasen in den nächsten Jahren freuen.
